Lippen-Kiefer-Gaumenspalten gehören mit einer Prävalenz von etwa 1:500 zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen, die eine komplexe Rehabilitation unter enger interdisziplinärer Kooperation von Kinderärzten, Kieferorthopäden, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Zahnärzten, Hals-Nasen-Ohrenärzten sowie Phoniatern und Pädaudiologen erfordern.
Ziel der Behandlung ist eine vollständige Integration der Patienten in die Gesellschaft, ohne dass es durch funktionelle Defizite und Veränderungen des äußeren Aussehens zu Stigmatisierungen und damit verbundenen Nachteilen kommt. Das menschliche Gesicht mit seinen vielfältigen mimischen Ausdrucksmöglichkeiten entscheidet nämlich wie kein anderer Teil des Körpers darüber, ob ein Individuum von seinen Mitmenschen als schön empfunden wird oder nicht. Patienten, die sich kieferorthopädischen und mund-kiefer-gesichtschirurgischen Behandlungsmaßnahmen unterziehen, sollten daher in erster Linie nicht nur eine Korrektur funktioneller Defizite, sondern als Resultat der Eingriffe auch ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Äußeres erhalten.